Hypophosphatasie – unerwarteter Zahnverlust

Ein vorzeitiger Zahnverlust im Gebiss der ersten Dentition, der nicht durch Karies oder ein Trauma bedingt ist, ist ein seltenes Ereignis. Neben Erkrankungen, die die immunologische Kompetenz beeinflussen und infolge dessen zu einem Attachmentverlust beitragen, ist die Hypophosphatasie die häufigste Ursache. Nach Literaturangaben kann die Erstdiagnose der Erkrankung in bis zu 90 % der Fälle durch einen Zahnarzt gestellt werden. Zahnärzte können daher wesentlich zur Diagnosefindung dieser Erkrankung beitragen.

Die Hypophosphatasie ist gekennzeichnet durch einen genetisch bedingten Mangel an gewebeunspezifischer alkalischer Phosphatase. Dieses führt zu einer Akkumulation der Substrate dieses Enzyms (Phosphoethanolamin und Pyridoxalphosphat) im Blut bzw. Urin. Je früher die Erkrankung auftritt, umso schwerwiegender ist die Beeinträchtigung des Knochenstoffwechsels. Das knochenähnlichste Gewebe der Zahnhartsubstanzen, das Wurzelzement, zeigt eine Hypo- oder Aplasie. Derzeit werden sieben Krankheitsformen der Hypophosphatasie (pränatal-letale, pränatal-benigne, früh-infantile, infantil-juvenile, adulte, Odonto- und Pseudohypophosphatasie) differenziert.

Es sollen die Möglichkeiten der zahnärztlichen Differenzialdiagnostik und Therapie erläutert werden. Weiterhin wird der Frage nachgegangen, ob die skelettalen Veränderungen der Patienten mit den klinischen und histopathologisch zahnärztlichen Befunden korrelieren.

Sonnabend, 13. November 2010
Zeit: 14:45-15:05 Uhr
Ort: CC, Spektrum
Ebene/Etage: C2
Dr. Reinhard Schilke

Dr. Reinhard Schilke 
 
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