DOs und DON’Ts beim Milchzahntrauma: Alles anders als beim permanenten Zahn?

Milchzähne unterscheiden sich in Funktion und Anatomie erheblich von permanenten Zähnen, wodurch auch die Behandlungen von Traumata anderen Wertigkeiten, aber keiner anderen Biologie folgen.

Aufgrund der z. T. unvollständigen Wurzelbildung während der Traumata beim Laufenlernen, der generell geringen Wurzellänge und der vor dem Schulbeginn einsetzenden Wurzelresorption überwiegen bei den Milchzahntraumen die Luxationen und Avulsionen, während Frakturen von geringerer Bedeutung sind. Erschwerend kommt häufig eine geringe Kooperation von verunfallten, kleinen Kindern dazu.

Allerdings haben Milchfrontzähne, die am häufigsten von einem Trauma betroffen sind, keine Platzhalterfunktion und wechseln ohnehin schon mit Schulbeginn, was die Notwendigkeit eines Erhaltes reduziert. Außerdem werden die möglichen Komplikationen für den permanenten Zahn dargestellt. Der Vortrag beschäftigt sich mit biologischen, funktionellen und forensischen Aspekten der Diagnostik, Dokumentation und Behandlung bei Milchzahnverletzungen und versucht, im Spannungsfeld von Ästhetik, Funktion, Kooperation des Kindes und verfügbaren Ressourcen eine Balance zwischen dem Erhalt des Milchzahnes und der Sicherung des permanenten Nachfolgers zu finden.

Sonnabend, 13. November 2010
Zeit: 12:10-13:00 Uhr
Ort: Forum, Panorama 3
Ebene/Etage: 1
Prof. Dr. Christian Splieth

Prof. Dr. Christian Splieth 
 
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