Multizentrische randomisierte Studie zahnärztlich-prothetischer Therapieformen der verkürzten Zahnreihe: 3-Jahresergebnisse (Zahnverlust)

Insgesamt trat Zahnverlust deutlich häufiger als erwartet auf. Hauptzielkriterium war der erste Zahnverlust nach prothetischer Versorgung, unabhängig von dessen Lokalisation. Zum Zeitpunkt 38 Monate war dieses Ereignis bei Patienten mit Wiederherstellung einer vollständigen Zahnreihe mit einer herausnehmbaren geschiebeverankerten Prothese (Therapiearm A) dreizehn Mal aufgetreten, bei Erhaltung oder Herstellung einer verkürzten Zahnreihe mit Prämolarenokklusion (Therapiearm B) neun Mal. In beiden Therapiearmen ereigneten sich jeweils fünf dieser Zahnverluste im Studienkiefer. Die entsprechenden Kaplan-Meier Überlebensraten nach 38 Monaten waren 0,83 (95% KI: 0,74-0,91) für Therapiearm A und 0,86 (95% KI: 0,78-0,95) für Therapiearm B. Dieser Unterschied war nicht signifikant (Logrank-Test: p= 0,57). Bei Bewertung der Ergebnisse muss berücksichtigt werden, dass die Berechnung der statistischen Power der Studie auf den Gesamtzeitraum von fünf Jahren orientiert war. Sollten die Fünfjahresergebnisse ebenfalls bestätigen, dass bei der Versorgung der verkürzten Zahnreihe Zahnverlust oder andere klinische Parameter nicht oder nur geringfügig mit der Wahl des Therapiemittels assoziiert sind, wird die Bedeutung der Patientenpräferenzen bei der Therapieentscheidung gestärkt.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 16:00-16:45 Uhr
Ort: CC, Conclusio
Ebene/Etage: C2
Prof. Dr. Ralph G. Luthardt

Prof. Dr. 
Ralph G. Luthardt 
 
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