Early childhood caries: Prävalenz und Präventionsansätze

Zu dem Terminus "Early Childhood Caries" (ECC) liegen unterschiedliche Definitionen vor. So wird zum einen jegliche vor dem Alter von 6 Jahren auftretende Karies als ECC bezeichnet, zum anderen wird dieser Begriff der Karies bei Kindern bis zu 3 Jahren zugeordnet. Wiederum andere Definitionen beziehen sich auf Karies an definierten Zahnflächen und differenzieren bezüglich die Schwere der Erkrankung. Vor diesem Hintergrund sind Prävalenzangaben mit starken Schwankungen verbunden. Näherungsweise kann eine Prävalenzrate von ca. 50% bei unter 6-jährigen Kindern und von 15-20% bei unter 3-Jährigen angegeben werden. Die medikalen Präventionsansätze zur Vermeidung der ECC fokussieren auf Fluoridanwendungen. Übersichtsarbeiten betonen insbesondere die Bedeutung der frühzeitigen Anwendung von Fluoridzahnpasten und Fluoridlacken.

ECC ist mit ungeeigneten Ernährungsweisen der Kleinkinder, aber auch mit niedrigem sozio-ökonomischen Status der Familien verbunden. Daher können Präventionsansätze nicht allein auf Fluoridanwendungen abzielen, sondern müssen darüber hinaus Elemente der Gesundheitsinformation und Verhaltensänderung in Bezug auf Ernährung und Mundhygiene, aber auch die Wahrnehmung einer elterlichen Vorbildrolle, umfassen. Einzelne Studien liefern Hinweise, dass entsprechende Maßnahmen, wenn sie im Kontext der Lebensumstände der betreffenden Familien vermittelt werden, erfolgreich sein können. Die Maßnahmen sollten so frühzeitig wie möglich implementiert werden.

Freitag, 12. November 2010
Zeit: 11:00-11:30 Uhr
Ort: Forum, Agenda
Ebene/Etage: 0
Prof.Dr. Ulrich Schiffner

Prof. Dr. Ulrich Schiffner 
 
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