Der komplexe multidisziplinäre Fall – Möglichkeiten und Grenzen aus parodontologischer Sicht

Die Eliminierung manifester gewebsdestruktiver Entzündungsprozesse im Parodontium sowie eine wirksame Rezidivprophylaxe durch optimierte Mundhygiene und professionelle parodontale Erhaltungstherapie sind Grundvoraussetzungen für den Langzeiterfolg fast aller interdisziplinär durchgeführten Therapieansätze. Verbesserte Einsichten in die Ätiologie parodontaler Erkrankungen ermöglichen mittlerweile die langfristige Erhaltung selbst parodontal schwer vorgeschädigter Zähne und erweitern so ganz wesentlich die verfügbaren Therapieoptionen für nachfolgende kieferorthopädische und restaurative Behandlungsphasen. Darüber hinaus kann korrektive mukogingivale Chirurgie im entzündungsfreien Parodont ganz wesentlich zur Wiedergewinnung der sogenannten roten Ästhetik an Zähnen und Implantaten beitragen. Therapieresistente Entzündungsprozesse, ungenügende mechanische Stabilität verbliebener Parodontien, mangelnde Motivation der Betroffenen, aber nicht zuletzt auch fehlende bzw. falsche Anreize für Patienten und Behandler durch veraltete und fehlgeleitete Vorgaben der Standes- und Gesundheitspolitik limitieren im klinischen Alltag häufig die Wirksamkeit parodontaler Therapie und müssen daher bei einer interdisziplinären Therapieplanung vorab sorgfältig berücksichtigt werden.

Sonnabend, 13. November 2010
Zeit: 9:40-10:00 Uhr
Ort: CC, Harmonie
Ebene/Etage: C2
Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf

Prof. Dr. 
Ulrich Schlagenhauf 
 
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